Amphibienwanderungen im Frühjahr
Umsichtiges Fahren leistet einen Beitrag zum Naturschutz
Zu Beginn des Frühjahrs Mitte März begeben sich die ersten Amphibien auf Wanderschaft zu ihren Laichgewässern um sich zu paaren, manchmal aber auch schon früher, wenn der Winter mild war. Sobald es nachts mehr als fünf Grad Celsius warm ist machen sie sich auf den Weg. Dabei stoßen sie im dichtbesiedelten Raum oft auf Straßen, die sie überqueren müssen. Da Amphibien vorzugsweise nachts wandern und vergleichsweise klein sind, werden sie von Verkehrsteilnehmern schnell übersehen. Zudem hilft selbst ein vorsichtiges Ausweichmanöver nur bedingt, weil nicht nur die Reifen eine Gefahr für die Tiere darstellen: Ab Fahrgeschwindigkeiten von etwa 30 km/h entsteht unter gewöhnlichen PKW ein Unterdruck, der bei den Amphibien schwerste innere Verletzungen hervorrufen kann. Die inneren Organe von Fröschen, Kröten und Molchen platzen oder werden durch den Mund nach außen gestülpt. Durch eine Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit kann aktiv zum Überleben der Tiere und damit zum Überleben der Amphibien beigetragen werden.
Wer darüber hinaus den Amphibien helfen möchte, kann beispielsweise im heimischen Garten einen Teil verwildern lassen. Pflanzen und Steinhaufen bieten gute Versteckmöglichkeiten, zudem schützen sie vor Sonneneinstrahlung sowie vor Fressfeinden und können auch als Winterquartier für Amphibien dienen. Zu den zahlreichen Gefährdungsfaktoren für Amphibien gehören auch Krankheitserreger, die entweder in heimischen Beständen neu auftreten oder sich aufgrund veränderter Umweltbedingungen stärker auswirken. Der Naturschutzbund (NABU) hat Empfehlungen ausgearbeitet für alle in und an Gewässern tätigen Personen, damit eine weitere Verbreitung der Krankheitserreger verhindert werden kann. Die Handlungsempfehlungen zur Freilandarbeit in und an aquatischen Lebensräumen sind auf der Webseite des NABU abrufbar unter www.nabu.de.