Schmittenkreuz
Bollendorf
In einer Schleife der Sauer, nicht weit entfernt vom heutigen Campingplatz Altschmiede, steht das sogenannte Schmittenkreuz. Für ein Wegekreuz, wie sie typisch sind in der Eifel, sieht es ungewöhnlich aus. Kein Wunder: Eigentlich handelt es sich um den Überrest eines Grabdenkmals aus römischer Zeit, das im 2. oder 3. Jahrhundert n. Chr. errichtet wurde. Bis auf den Deckstein war es aus einem gewachsenen Sandsteinfelsen gearbeitet. Im oberen Teil des Sockels war eine Kiste für die Asche des Verstorbenen eingetieft. Den oberen Abschluss des Grabmals bildete ein mit Reliefs verzierter halbrunder Stein, ein sogenannter Halbwalzenstein.
Ein Schiffergrab? Das würde an diesem Ort gut passen! Tatsächlich wurde in der Nähe des Grabsockels ein Stein gefunden, der inzwischen verloren ist, von dem es aber eine Zeichnung gibt. Sie zeigt auf einer Seite ein mit Waren beladenes Boot mit einem sitzenden Mann darin. Auch der Rest einer Inschrift war noch zu sehen. Wahrscheinlich war der Verstorbene ein Treverer, der mit der Schifffahrt sein Geld verdiente. Sein Grabmal stand sicher an einem Weg, der hier entlangführte, und war vom Fluss aus zu sehen.
An die Stelle des Decksteines trat Jahrhunderte später ein Wegekreuz, das inzwischen abgebrochen ist. Seinen heutigen Namen erhielt das Denkmal dann nach diesem Kreuz und der nahe gelegenen Eisenhütte, der Altschmiede.