Römische Langmauer
Herforst
Während der römischen Herrschaft bildete sich in der Zeit um 350 n.Chr. die sog. Latifundienwirtschaft, das bedeutet die Bewirtschaftung eines „ausgedehnten Grundstückes“. Damals wurden u.a. Teile der heutigen Gemarkungen von Orenhofen, Speicher, Herforst und Spangdahlem, also der westlichen Teil der Verbandsgemeinde Speicher, zu einer solchen Latifundie zusammengefasst. Eine Mauer, die sog. „Langmauer“ umfasste ein Gebiet von etwa 220 km2 Grundfläche. Sie erstreckte sich beiderseits der unteren Kyll von Trier bis in die Höhe von Kyllburgweiler. Im Gemeindewald Herforst, dem sog. „Arenbergischen Forst“ sind noch Reste dieser Mauer als Steinwall mit Fundamenten im Original bis zu einer Höhe von 1 m erhalten. Nach heutigem Wissensstand betrug die Gesamtlänge dieses spätantiken, römischen Baudenkmals ca. 72 km; sie war 2–3 m hoch, 70–80 cm breit und mit halbrunden Steinen, den Halbwalzen, abgedeckt. Als Baumaterial wurde seinerzeit der heimische Sandstein benutzt. Am Ortseingang von Herforst kann ein Stück dieser Mauer als Rekonstruktion besichtigt werden. Ausführung, Lage und Richtung entsprechen dem Original. Mit einbezogen in die Nachbildung sind auch Kopien der bei den Befundgrabungen entdeckten PEDATURA-Steinen, auf denen spätrömische Inschriften zu lesen sind.
In einem LEADER-geförderten Projekt wurde am Fach Klassische Archäologie das Informations- und Führungssystem ARGO entwickelt, das es mit Hilfe einer App Nutzern ermöglicht antike und mittelalterliche Gebäude wieder auferstehen zu lassen. Möglich wird dies durch die Technik der Augmented Reality.
Mittels der APP ARGO kann eine Rekonstruktion der Langmauer betrachtet werden.
Weitere Stationen finden Sie im Routenplaner: ar-route.de/
Weitere römische Stationen in der Ferienregion Bitburger Land:
- Römische Villa Otrang in Fließem
- Römische Villa in Oberweis
- römischer Vicus auf dem Archäologischen Parcours in Bitburg
- Langmauer in Herforst